Rhabarber pflanzen: Erfolgreich säen, pflegen, ernten! [2022]

Stängel von Rhabarber pflanzen liegen sortiert auf einem Schneidebrett, Stängel mit Blättern liegen daneben und ein Messer liegt bereit um das Blattgrün zu entfernen

0 Kommentare

Rhabarber ist pflegeleicht, wächst schnell und schmeckt einfach lecker! Bei der Pflanzung sind der richtige Standort und eine ausreichende Nährstoffversorgung entscheidend. Mit unserem Ratgeber zeigen wir dir, wie du Rhabarber erfolgreich pflanzen, pflegen und ernten kannst!

Kurzanleitung: Rhabarber pflanzen

Der im Anbau äußerst unkomplizierte und pflegeleichte Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist eine der beliebtesten Nutzpflanzen im Garten und gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Dabei ordnet man ihn, wie den Mangold, dem Stielgemüse zu. Diese Einteilung scheint etwas ungewöhnlich, da Rhabarber ähnlich wie andere Obstarten fast ausschließlich für Kompott, Kuchen und andere Süßspeisen verwendet wird.

Bei Rhabarber handelt es sich um eine Dauerkultur, sprich, einmal gepflanzt, kann er gut und gerne zehn Jahre am selben Standort stehen. Rhabarber legt bei guter Pflege mit jedem Standjahr an Größe zu und ist dabei absolut winterhart. Erst nach zehn Jahren sollte der Standort gewechselt und der Wurzelstock des Rhabarbers geteilt werden.

Am besten solltest du den Rhabarber im Herbst ins Beet pflanzen.
Achte darauf, einen halbsonnigen bis sonnigen und windgeschützten Standort zu wählen.
Rhabarber solltest du in humus- und nährstoffreiche, sowie gut durchlässige Erde pflanzen.
Halte einen ausreichend großen Pflanzabstand ein: Pro Pflanze rechnet man durchschnittlich mit einem Quadratmeter Beetfläche, da der Rhabarber ein weitreichendes Rhizom ausbildet.
Setze den Rhabarber nicht zu tief in die Erde.
Rhabarber ist absolut winterhart: Er benötigt keinen besonderen Frostschutz. Allerdings solltest du den Rhabarber vor allem in den Sommermonaten regelmäßig wässern.
Empfehlenswert ist es, mit der Ernte bis zum dritten Standjahr zu warten.

Rhabarber vermehren

Rhabarber kann über Teilung oder auch über Samen vermehrt werden. Die Vermehrung über Teilung ist allerdings der deutlich elegantere Weg. Eine Umpflanzung ist zugleich die ideale Gelegenheit für eine unkomplizierte Vermehrung durch Teilung. Gleichzeitig erfährt die Pflanze eine effektive Verjüngung, um viele weitere Jahre reiche Ernten abzuliefern.

Dafür den Rhabarber im frühen Herbst großflächig ausgraben.
Mithilfe eines scharfen Spatens kannst du den Wurzelstock zerteilen. Jedes Segment sollte dabei über mindestens 2 Knospen verfügen.
Anschließend sollten die Schnittstellen an der Luft abtrocknen und mit Holzkohleasche versiegelt werden, bevor du den Rhabarber an seinen neuen Standort pflanzen kannst.

Rhabarber pflanzen

Wenn du Rhabarber pflanzen möchtest, solltest du auf den richtigen Pflanzzeitpunkt achten sowie einen passenden Standort wählen. Das Stangengemüse bevorzugt sonnige, windgeschützte Plätze im Garten. Der Boden sollte möglichst durchlässig sein und einen pH-Wert von 7 aufweisen.

Im Herbst oder im Frühling werden die von älteren Pflanzen abgetrennten Wurzelstücke in einen gut gelockerten Boden gepflanzt.
Bevor du den Rhabarber ins Beet pflanzen kannst, solltest du den Gartenboden etwa 70 Zentimeter tief umzugraben und alle Wurzelunkräuter entfernen.
In das Pflanzloch gibst du eine Mischung aus ausgehobener Gartenerde, Kompost und einem organischen Langzeitdünger.
Wer Rhabarber pflanzen möchte, stellt sich womöglich die Frage, wie tief die Staude gesetzt werden sollte. Generell gilt, dass du Rhabarber so tief pflanzen solltest, wie er zuvor gestanden hat.
Achte darauf, den Rhabarber nicht zu tief zu pflanzen. Die Austriebsknospen sollten nur wenige Zentimeter unter der Erde liegen.
Rhabarberpflanzen benötigen mindestens einen Quadratmeter Platz, um sich richtig entwickeln zu können.
Nach dem Pflanzen wird die Staude gründlich angegossen und der Boden in der nächsten Zeit gleichmäßig feucht gehalten.
Wir empfehlen dir, den Wurzelbereich zu mulchen, um ihn vor Austrocknung zu schützen.

Pflanznachbarn: Rhabarber lässt sich problemlos neben Spinat, Kopfsalat, Kohlgemüse oder Bohnen pflanzen.

Sortenempfehlung von PlentySeeds: Bewährt haben sich seit Jahren die Sorten "Vierländer Blut", "Holsteiner Blut" oder auch "Goliath". "Goliath" bildet dabei bis zu 90 Zentimeter lange Stiele aus.

Rhabarber im Topf oder auf dem Balkon pflanzen

Wer keinen Garten hat, kann Rhabarber auch problemlos im Topf oder auf dem Balkon pflanzen. Das Pflanzgefäß sollte etwa 50 Liter Fassungsvermögen aufweisen sowie über ein Abzugsloch verfügen, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Wenn du den Rhabarber in einen Kübel pflanzen möchtest, solltest du die Staude etwa alle drei Wochen mit einem flüssigen Gemüsedünger versorgen.

Bei Kübelpflanzungen solltest du Rhabarber in eine durchlässige, nährstoffreiche Erde mit einem pH-Wert von etwa sieben pflanzen. Wir empfehlen eine Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis.
In den Topfboden solltest du eine Drainageschicht aus Blähton einfüllen.
Fülle anschließend etwas Substrat in den Topf, setze die Rhabarberpflanze darauf und fülle den Topf mit Erde auf.
Im Anschluss solltest du die Pflanze ausgiebig wässern.
Mit der Zeit kann ein erneutes Umtopfen nötig werden, da Rhabarber eine sehr hohe Wuchskraft aufweist.

Rhabarber pflegen

An sich ist Rhabarber nicht pflegeintensiv und kann als Dauerkultur jedes Jahr aufs Neue beerntet werden. Allerdings liebt das Stangengemüse nährstoffreiche und mit Kompost angereicherte Böden. Neben der Beigabe von Kompost empfehlen wir, einen organischen Langzeitdünger in den Boden einzuarbeiten.

Etwa alle 10 Jahre solltest du deinen Rhabarber umsetzen und teilen, um ihn zu verjüngen und ein kräftiges Wachstum anzuregen.
Ab September ziehen sich die Rhabarberpflanzen in ihr Rhizom zurück. Dies ist der optimale Zeitpunkt, um den Rhabarber zu teilen.
Die Stauden brauchen während der Hauptwachstumsphase im Mai und Juni reichlich Wasser und Nährstoffe. Staunässe sollte jedoch vermieden werden.
Im März solltest du den Rhabarber mit reifem Kompost, Hornspänen oder einem organischen Langzeitdünger versorgen.
Nach der letzten Ernte Ende Juni solltest du erneut einen organischen Langzeitdünger in den Boden einarbeiten, damit die Pflanze Kraft für die nächste Vegetationsperiode sammeln kann.
Spätestens im Oktober zieht sich die Pflanze zurück und der Rhabarber tritt in die Ruhephase ein. Die Staude braucht jetzt keine besondere Pflege mehr. Ein Winterschutz ist ebenfalls nicht erforderlich.

Unser Tipp: Um das Wachstum des Rhabarbers im Frühling zu beschleunigen und den Ernteertrag zu steigern, kannst du einfach gegen Ende des Winters einen Eimer über die Pflanze stülpen. Auf diese Weise bilden sich besonders schöne und lange Stiele mit einem milden Aroma aus.

Rhabarber ernten

Im ersten und zweiten Jahr nach der Pflanzung solltest du auf eine Ernte verzichten, um die jungen Pflanzen nicht unnötig zu schwächen. Im Idealfall solltest du bis zum dritten Standjahr mit der Ernte warten, damit sich kräftige Blattstiele ausbilden können. Insgesamt solltest du pro Saison nicht mehr als ein Drittel bis maximal die Hälfte der Stängel ernten, um die Staude nicht zu stark zu schwächen.

Je nach Region beginnt die Erntezeit Anfang März und erstreckt sich bis Ende Juni. Danach bilden die Pflanzen vermehrt Oxalsäure und die Stangen sollten nicht mehr verzehrt werden.
Bei der Ernte ist es besonders wichtig, die Stangen immer nur herauszudrehen und nicht abzuschneiden. An den Schnittstellen können Krankheitserreger und Pilze eintreten und die Pflanze nachhaltig schädigen.
Zum Verzehr eignen sich lediglich die Blattstiele, da die Blätter einen hohen Gehalt an Oxalsäure aufweisen. Allerdings kannst du die Blätter dazu nutzen, den Wurzelbereich des Rhabarbers zu mulchen.

Gut zu wissen: Oxalsäure kann in hohen Dosen Nierenschäden verursachen.