Die Paprika zählt mit ihren leuchtenden Farben definitiv zu den schönsten Gemüsesorten und überzeugt zudem mit einem sehr hohen Vitamin C Gehalt. Das Nachtschattengewächs stellt dabei besondere Ansprüche an Boden und Standort. Mit unserem Ratgeber zeigen wir dir, wie du Paprika erfolgreich pflanzen, pflegen und ernten kannst.
Kurzanleitung: Paprika pflanzen
Botanisch gesehen besteht kein Unterschied zwischen Gemüsepaprika, Peperoni oder Chili. Und doch gibt es die Nachtschattengewächse (Solanaceae) in unzähligen Formen, Farben und Schärfegraden.
Die Pflanzengattung der Paprika (Capsicum) ist in den warmen, sonnendurchfluteten Regionen Südamerikas beheimatet. In unserem kühlen, mitteleuropäischen Klima stellt der Anbau von Gemüsepaprika, Chili sowie Peperoni für den Hobbygärtner eine besondere Herausforderung dar. Wenn sich dann ab Anfang Juni die ersten Blüten ausbilden, werden die Pflanzen von zahlreichen Insekten angeflogen. Paprika in den Garten zu pflanzen lohnt sich also in jedem Fall, wir zeigen dir in wenigen Schritten wie’s geht!
- Ende Februar kannst du mit der Vorkultivierung beginnen. Fülle dazu eine Anzuchtschale mit nährstoffarmer Anzuchterde und drücke diese gleichmäßig an.
- Säe die Paprikasamen gleichmäßig aus, bedecke sie mit etwa einem Zentimeter Erde und drücke diese erneut leicht an.
- Stelle die Samen warm und hell auf und vermeide Staunässe.
- Wenn sich neben den Keimblättern das erste Laubblatt entwickelt hat, kannst du die Paprikapflanzen in einzelne Töpfe pikieren.
- Ab Mitte Mai kannst du deine so vorgezogenen Paprika dann mit einem Pflanzabstand von 40-50 Zentimetern ins Beet pflanzen.
- Erntereif sind Paprika in der Regel ab Juli. Die Kulturdauer erstreckt sich dabei bis in den Oktober.
Paprika säen
Um Anbaufehler zu vermeiden, solltest du beachten, dass Paprika sehr wärmebedürftig sind. Der Anbau im Freiland eignet sich daher nur in warmen Regionen mit mildem Weinbauklima. Im Gewächshaus bzw. Folientunnel kannst du hingegen überall in Deutschland ertragssicher Paprika pflanzen. Wenn du keine Jungpflanzen kaufen willst, beginnt der Anbau Ende Februar mit der Aussaat.
- Da die Pflanzen eine lange Vegetationszeit aufweisen, solltest du sie bereits Ende Februar in Anzuchtschalen aussäen.
- Verwende für die Anzucht nährstoffarme Anzuchterde. So bilden die kleinen Pflanzen ein starkes Wurzelwerk aus.
- Bei Temperaturen von 25°C an einem hellen Standort erfolgt die Keimung bereits nach 5-14 Tagen.
- Alternativ kannst du für die Anzucht auch einen Topf verwenden. Beachte, dass pro Topf nur ein Saatkorn gelegt wird.
- Um ein sicheres Keimen zu gewährleisten, solltest du das Pflanzgefäß mit einer Klarsichtfolie abdecken.
- Nach dem Pikieren der kräftigsten Pflanzen sollten die Wurzeln der Jungpflanzen begutachtet werden: Erst wenn sich ein kräftiger Wurzelballen gebildet hat, werden die Pflanzen in gehaltvollere Erde gepflanzt.
Unser Tipp: Paprikapflanzen kannst du zwar auch als vorgezogene Pflanzen kaufen, allerdings ist die Vorkultivierung nicht schwer und so kannst du auch leicht und kostengünstig Samen von deinen Lieblingssorten entnehmen.
Sortenempfehlung von PlentySeeds: Sorten wie „Neusiedler Ideal“, „Roter Augsburger“, „Bendigo“, „Kobold“ oder „Oda“ haben sich längst bewährt. Die Hänge-Snackpaprika „Delipap“ eignet sich hervorragend für den Balkonüberzeugt nicht nur optisch, sondern auch mit ihrer kompakten Wuchsform und einer üppigen Ernte.
Paprika pflanzen
Paprika kannst du ab Mitte Mai in ein möglichst sonniges Beet oder ein unbeheiztes Gewächshaus pflanzen. Der Boden sollte dabei locker, nährstoffreich und möglichst humos sein. Vor der Pflanzung solltest du daher den Boden mit Kompost und Hornmehl versorgen sowie die Jungpflanzen abhärten.
- Um die Jungpflanzen abzuhärten, solltest du sie ab Ende April an frostfreien tagsüber an einen geschützten Platz ins Freie stellen.
- Ab Mitte Mai kannst du die Paprika dann ins Beet oder ein unbeheiztes Gewächshaus pflanzen. Die Paprika solltest du dabei bis zu den Keimblättern in den Boden pflanzen und anschließend mit einem Stab stützen.
- Der Pflanzabstand beträgt in der Reihe 40-50 Zentimeter. Zwischen den Reihen solltest du 60 Zentimeter Platz lassen.
- Bei Freilandpflanzungen empfehlen wir, den Boden zuvor mit einer schwarzen Folie abzudecken und die Paprika dann in kleine Schlitze zu pflanzen. Dies hält die Feuchtigkeit im Boden und sorgt dafür, dass sich dieser aufwärmt.
- Wer ein Gewächshaus zur Verfügung hat, kann Paprika unter optimalen Bedingungen kultivieren. Die Temperatur sollten dabei zwischen 25 und 28°C liegen und das Gewächshaus regelmäßig gelüftet werden.
Unser Tipp: Wer eine reiche Ernte einfahren möchte, sollte die Terminalknospe bzw. Königsblüte entfernen. Diese Maßnahme sorgt unter anderem dafür, dass sich an der Pflanze reichlich Früchte bilden.
Paprika im Topf oder auf dem Balkon pflanzen
Paprika lassen sich recht einfach auf Balkon oder Terrasse anbauen. Ein paar Dinge solltest du dabei allerdings beachten:
- Du solltest die Paprika auch auf dem Balkon an einen warmen und sonnigen Standort pflanzen. Beachte, dass Töpfe über ein begrenztes Volumen verfügen und deswegen auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden muss.
- Die Topfgröße variiert dabei je nach Sorte. Kleinere Snackpaprika-Sorten gedeihen bereits im Blumenkasten, wüchsige Sorten solltest du in einen entsprechend größeren Topf pflanzen.
- Eine einzelne Paprikapflanze benötigt dabei einen Kübel mit mindestens 10 Litern Fassungsvermögen.
- Wenn du mehr als eine Paprika in ein Pflanzgefäß pflanzen möchtest, solltest du einen Abstand von 30-40 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen einhalten.
- Um Staunässe zu vermeiden, sollte das Pflanzgefäß über eine Bodenöffnung verfügen. Darüber kannst du eine Tonscherbe legen und das Pflanzgefäß anschließend mit etwas Kies und Sand befüllen.
- Verwende als Substrat herkömmliche Gemüseerde und versorge die Pflanzen etwa alle ein bis zwei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger.
Paprika pflegen
Paprika sind in der Pflege recht dankbar, ein paar Punkte gilt es allerdings zu beachten:
- Der Wasserbedarf von Paprika ist recht hoch: Im Sommer solltest du daher täglich zur Gießkanne greifen. Im Gewächshaus kannst du den Boden zusätzlich mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt vor Austrocknung schützen.
- Versorge deine Paprika zusätzlich alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger.
- Befestige die Paprikapflanzen an einem Bambusstab, damit die Pflanzen nicht umknicken.
Tipp für den Anbau im Gewächshaus: Im Gewächshaus kann es aufgrund von erhöhter Luftfeuchtigkeit und einem Ausbleiben der Insekten zu kümmerlichen Ernten kommen. Abhilfe kannst du mit einem Pinsel schaffen: Tupfe dafür vorsichtig in eine Blüte und streiche anschließend über den Stempel einer anderen Blüte.
Paprika ernten
Ab Mitte Juli kannst du die ersten grünen Paprika aus dem Gewächshaus ernten. Die ersten ausgefärbten Paprika kannst du dann gegen Ende Juli ernten. Bei der Freiland- bzw. Topfkultur beginnt die Erntezeit etwa 3-4 Wochen später. Die Erntezeit im Gewächshaus endet erst Ende Oktober oder Anfang November, wenn die Temperaturen unter 17 Grad Celsius gefallen sind.
Beachte, dass grüne Paprika noch unreif, allerdings nicht giftig sind. Nach und nach reifen die Früchte dann zu einer bestimmten Farbe ab. Um den besten Geschmack der Früchte zu erhalten, solltest du sie allerdings immer ausgereift ernten. Zu früh geerntete Paprika schmecken häufig sehr bitter.
Unser Tipp: Schneide die reifen Paprika am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab, um die anderen Triebe nicht zu beschädigen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Paprika pflanzen
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