Die Arten und Sorten der Minze sind ebenso vielfältig wie ihr Geschmack und ihr Duft. Das Aroma des würzigen Krautes erstreckt sich dabei über herbe, scharfe und mentholhaltige als auch fruchtig-frische Sorten. Bei der großen Auswahl ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Minze ist dabei relativ anspruchslos und trotzdem sehr ertragreich. Zudem sind die von Juni bis Ende Juli aufkommenden Blüten eine wahre Nahrungsquelle für allerlei Insekten. Es gibt also genug gute Gründe, Minze in deinen Kräutergarten zu pflanzen. Mit unserem Ratgeber zeigen wir dir dabei, was du beim säen, pflegen und ernten beachten solltest.
Kurzanleitung: Minze pflanzen
So vielfältig die Sorten, so unterschiedlich ihre Verwendung. Du kannst mit dem erfrischenden Kraut kalte Getränke würzen, Soßen und Salate verfeinern oder die Blätter für Tees verwenden. Frischer Minztee hilft zum Beispiel auch bei Verdauungsbeschwerden, Übelkeit oder Erkältungen.
Grundsätzlich wächst das Kraut niedrig bis buschig und kann bis zu einem Meter hoch werden. Die Blüten können weiß, hellrosa oder purpurfarben sein. Minze ist grundsätzlich anspruchslos und somit auch ideal für Gartenanfänger geeignet. Wenn du Minze pflanzen willst, solltest du jedoch ein paar Punkte beachten:
- Mit der Aussaat kannst du ab Anfang März beginnen.
- Die Samen dazu in eine mit Anzuchterde gefüllte Anzuchtschale säen, gut angießen und an einen warmen und sonnigen Platz stellen.
- Sobald die Jungpflanzen eine Höhe von 2-3 Zentimetern erreicht haben, solltest du sie pikieren.
- Ab Mitte Mai kannst du deine vorgezogene Minze dann ins Beet oder alternativ in einen Topf pflanzen.
- In der Pflege ist Minze relativ anspruchslos. Im Frühjahr kannst du etwas Kompost in die Erde einarbeiten. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein.
- Von Frühjahr bis Herbst kannst du die frischen Blätter der Minze ernten, wobei sie kurz vor der Blüte am aromatischsten sind.
Die 3 bekanntesten Minzarten
Mojito-Minze
Mojito-Minze ist eine spezielle Art von Minze, die für die Herstellung von Mojitos, einem kubanischen Cocktail, verwendet wird. Die Pflanze hat einen erfrischenden, leicht süßen Geschmack und wird hauptsächlich in tropischen Klimazonen angebaut. Die Blätter werden oft frisch verwendet, um dem Cocktail ein besonderes Aroma zu verleihen. Außerhalb von Cocktails wird Mojito-Minze auch in der Küche verwendet, um Salate, Desserts und andere Gerichte zu würzen.
Pfefferminze
Bei der Pfefferminze handelt es sich um eine Kreuzung aus der Bachminze und der Grünen Minze. Sie ist für ihre aromatischen Blätter und ihr Öl bekannt. Die Pflanze wird weltweit in der Küche, der Medizin und der Kosmetik verwendet. Pfefferminzöl hat eine kühlende und erfrischende Wirkung und wird oft in Zahnpflegeprodukten, Bonbons und Tee eingesetzt. Die Pflanze kann auch als natürlicher Insektenvertreiber verwendet werden und hat antimikrobielle Eigenschaften.
Marokkanische Minze
Marokkanische Minze ist eine aromatische Pflanze, die in Nordafrika heimisch ist. Die Blätter der Pflanze werden oft zur Herstellung von Tee verwendet und haben einen erfrischenden, süßen Geschmack mit einem Hauch von Minze. Der Tee wird oft in Nordafrika und anderen Regionen als traditionelles Getränk serviert und ist auch bei Tee-Liebhabern auf der ganzen Welt beliebt. Darüber hinaus hat die marokkanische Minze auch medizinische Anwendungen und wird zur Linderung von Beschwerden wie Kopfschmerzen und Verdauungsproblemen verwendet.
Minze säen
Wenn du die Minze durch Samen vermehren willst, empfehlen wir dir in jedem Fall eine Vorkultivierung. Ambitionierte Hobbygärtner können ab Anfang März mit der Aussaat ihrer eigenen Minze beginnen.
- Dazu wird eine Anzuchtschale mit Anzuchterde gefüllt. Die feinen Samen werden gleichmäßig ausgesät und anschließend gut angefeuchtet. Wenn du das Pflanzgefäß mit Frischhaltefolie abdeckst, kannst du den Keimvorgang zusätzlich beschleunigen.
- Bei Temperaturen von 20°C setzt die Keimung innerhalb von 10-14 Tagen ein.
- Haben die Jungpflanzen eine Höhe von 2-3 Zentimetern erreicht, werden sie in etwa 5 Zentimeter große Töpfe pikiert.
Minze pflanzen
Ab Mitte Mai kannst du die vorgezogene Minze dann ins Kräuterbeet pflanzen. Dann haben die Jungpflanzen den ganzen Sommer Zeit, sich an ihrem neuen Standort zu etablieren und sich kräftig zu verwurzeln. Bevor du die Minze ins Bett pflanzen kannst, solltest du den Boden etwas auflockern. Hebe dann ein Loch aus, welches etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Die Pflanze wird dann mittig ins Pflanzloch gesetzt, das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt und anschließend alles gut angewässert. Beachte einen Pflanzabstand von etwa 50 Zentimetern.
Der Standort sollte dabei sonnig bis halbschattig sein. Der Boden hingegen sandig, locker sowie humus- und nährstoffreich. Zu sandige bzw. lehmige Böden werden im Vorfeld aufgelockert und mit einer Universalerde angereichert.
Unser Tipp: Die Rhizome der Minze breiten sich innerhalb weniger Wochen im ganzen Beet aus und verdrängen dabei andere Pflanzen. Wenn das Ausbreiten der Minze unerwünscht ist, kannst du die Minze auch einfach mitsamt Tontopf ins Beet pflanzen. Alternativ kannst du auch eine etwa 50 Zentimeter tiefe Wurzelsperre errichten oder die Ableger ausstechen.
Sortenempfehlung von PlentySeeds: Grüne Minze (Mentha spicata) zählt zu den bekanntesten Sorten und wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Die klassische Pfefferminze (Mentha x piperta) hat ein intensiveres Aroma, welches sie einem höheren Menthol-Gehalt verdankt. Ausgefallene Sorten sind beispielsweise die Erdbeer- oder Ananasminze, welche mit einem fruchtig-frischen Geschmack überzeugen.
Minze im Topf oder auf dem Balkon pflanzen
Minze lässt sich problemlos im Topf oder auf dem Balkon pflanzen, ein paar Dinge solltest du dabei jedoch beachten:
- Ab Mai kannst du die vorgezogene Minze in ein Pflanzgefäß auf dem Balkon pflanzen. Der Topf sollte dabei mit Kompost angereicherter Kräutererde gefüllt werden und mindestens 20 Zentimeter im Durchmesser aufweisen.
- Das Pflanzgefäß sollte zudem über eine Bodenöffnung verfügen. Lege über die Bodenöffnung eine Tonscherbe und fülle den Boden des Topfes mit einer Drainageschicht aus Kies oder Blähton.
- Die Minze mittig in den Topf pflanzen und etwa bis zum ersten Blattpaar mit Substrat auffüllen.
- Bei Topfkultur muss regelmäßig und ausgiebig gegossen werden.
- Wenn du Minze im Topf pflanzen möchtest, solltest du sie etwa alle zwei Jahre umtopfen, damit die Pflanze wieder ausreichend Platz zum Wachsen hat.
- Die meisten Sorten sind winterhart, allerdings solltest du die Töpfe im Winter mit einem Vlies umwickeln.
Minze pflegen
Minze gilt im Allgemeinen als pflegeleicht. In den Sommermonaten kommt es vor allem auf die richtige Bewässerung sowie den richtigen Rückschnitt an.
- Sobald die Minze zu blühen beginnt, verlieren die Blätter merklich an Aroma. Wer also an der Ernte der aromatischen Blätter interessiert ist, sollte die Blüten rechtzeitig abschneiden.
- An warmen Sommertagen solltest du täglich zur Gießkanne greifen. Minze gedeiht nämlich am besten in einer feuchten Umgebung.
- Ein spezieller Pflanzendünger ist nicht nötig. Du kannst einfach im Frühjahr etwas Kompost in die Erde einarbeiten.
- Indem du die Minze regelmäßig zurückschneidest, regst du ihr Wachstum an.
- Im Herbst solltest du die Minze bodennah abschneiden. So kommt die Pflanze problemlos über den Winter und treibt im Frühjahr neu aus.
Minze ernten
Von Frühjahr bis Herbst kannst du die frischen Blätter der Minze ernten. Im Hochsommer ist ihr Aroma dabei besonders intensiv. Wenn du große Mengen ernten möchtest, schneidest du die Pflanze im Juni einmal bodennah ab. Sie wächst innerhalb weniger Wochen so schnell nach, dass du im August bereits erneut ernten kannst.
Wenn du durchgehend frische Minze ernten willst, solltest du immer nur einzelne Triebe auf etwa 5 bis 8 Zentimeter zurückschneiden.
Um ganzjährig Minze verarbeiten zu können, kannst du die Blätter trocknen. Am besten hängst du die Minze dazu an einem warmen Sommertag mit einem Bindfaden im Schatten auf und lässt sie an der Luft trocknen.
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