Lavendel (Lavandula angustifolia) duftet herrlich, blüht hübsch und zieht Bienen und Insekten magisch an. Gründe einen Lavendel zu pflanzen gibt es also genug. Mit unserem Ratgeber zeigen wir dir, worauf du beim pflanzen und pflegen besonders achten solltest und wo sich die mediterranen Halbsträucher am wohlsten fühlen.
Das Wichtigste in Kürze
Lavendel zu pflanzen ist nicht schwer. Der mehrjährige Halbstrauch verströmt vor allem während seiner Blütezeit von Juni bis August einen angenehmen und einzigartigen Geruch. Deshalb findet man ihn auch nicht selten in Pflanzgefäßen auf Balkonen oder Terrassen.
- In unseren Breiten wird überwiegend der winterharte Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) kultiviert, der auch ohne besonderen Winterschutz überlebt.
- Klassischerweise sind die Blütenstände des Lavendels violettblau gefärbt, mittlerweile gibt es aber auch Sorten mit weißen oder rosafarbenen Blüten.
- Wenn du Lavendel pflanzen willst, solltest du berücksichtigen, dass die Pflanzen eine Höhe von 60 bis 100 Zentimeter erreichen.
- Ab Februar kannst du Lavendel aus Samen vorziehen.
- Kräftige Jungpflanzen werden vereinzelt.
- Ab Mitte Mai kannst du den Lavendel dann ins Beet pflanzen. Alternativ säst du die Samen ab Mitte Mai direkt ins Beet.
Lavendel säen
Für die Anzucht füllst du etwa 8 Zentimeter große Töpfe mit nährstoffarmer Aussaaterde. Wenn du möchtest, dass die Pflänzchen noch im selben Jahr blühen, solltest du Lavendel am besten bereits zwischen Februar und März auf der Fensterbank vorziehen.
- Lavendel ist ein Lichtkeimer, weshalb die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden sollten. Die Keimdauer liegt bei optimalen Bedingungen bei etwa ein bis zwei Wochen.
- Stelle die Sämlinge an einen hellen Platz und feuchte das Substrat gut an. Pikiere die Pflanzen, sobald nach den Keimblättern die ersten Blätter erschienen sind.
- Eine Direktsaat ins Beet empfiehlt sich ebenfalls erst ab Mitte Mai.
Gut zu wissen: Echter Lavendel bildet unter optimalen Bedingungen viele Samen aus. Die aufgeschlagenen Jungpflanzen kannst du vorsichtig an einen gewünschten Ort in deinem Garten umpflanzen.
Lavendel pflanzen
Wann du Lavendel pflanzen kannst, hängt von den regionalen Klimabedingungen im Frühjahr ab. Spätestens nach den Eisheiligen Mitte Mai kannst du den Lavendel dann in den Garten pflanzen. Wenn du Lavendel pflanzen willst, solltest du einen Abstand von 30 Zentimetern zwischen den Pflanzen einhalten.
- Achte auf die Wahl eines warmen, sonnigen, geschützten Standorts sowie durchlässige, nährstoffarme Erde. Im Topf ist eine Drainageschicht unerlässlich.
- Gieße den Lavendel nach der Pflanzung gut an und halte das Substrat in der ersten Zeit gleichmäßig feucht.
- Lavendel bevorzugt vollsonnige, warme Lagen. Idealerweise pflanzt du den Lavendel windgeschützt, da eisige Winterwinde die immergrünen Lavendelpflanzen austrocknen können.
- Als Boden eignet sich gut durchlässige Gartenerde. Zum Anbau von Lavendel werden leichte Böden bevorzugt, denn sie gewährleisten eine gute Drainage und erwärmen sich schneller. Schwere und nasse Böden mit hohem Lehmgehalt lassen den Lavendel eher kümmern. Zur Verbesserung des Bodens sollten Kies oder Schotter eingearbeitet werden.
- Immergrünen Lavendel solltest du im Frühjahr pflanzen, da die Pflanzen so die gesamte Saison Zeit haben sich am Standort zu etablieren und fest zu verwurzeln. So sind sie weniger anfällig gegenüber frostigen Winden.
Lavendel im Topf oder auf dem Balkon pflanzen
Möchtest du Lavendel im Kübel pflanzen, ist ein funktionierender Wasserablauf von großer Bedeutung. Dazu kannst du eine zerbrochene Tonscherbe in das Abflussloch des Topfes legen. Im nächsten Schritt gibst du eine dünne Schicht Kies in den Kübel. Diese dient als Drainageschicht, erhöht die Durchlässigkeit und schützt vor Staunässe im Wurzelbereich. Das darüber ausgebrachte Substrat kann zusätzlich noch mit Sand gemischt werden, da es so locker und durchlässig bleibt. Wie bei der Pflanzung im Garten gilt auch hier, dass der Lavendel gut angegossen und in der ersten Zeit konstant feucht gehalten werden sollte.
Empfehlung von PlentySeeds: Für die Topfkultur eignen sich fast alle Lavendelsorten. Besonders attraktiv sind die blühfreudigen Schopflavendel sowie der echte Lavendel mit seinen langen Blütenstielen.
Lavendel richtig pflegen und schneiden
Der Pflegeaufwand der Lavendelpflanzen hält sich glücklicherweise in Grenzen. Das Wässern ist selbst an heißen Sommertagen kaum notwendig, denn die Wurzeln dringen tief in die Erde ein. Die Topfkultur von Lavendel hingegen erfordert regelmäßiges Gießen. Es ist allerdings darauf zu achten, Staunässe im Wurzelbereich zu verhindern.
Gut zu wissen: Was Boden und Substrat betrifft, ist Lavendel äußerst anspruchslos. Am wichtigsten ist die Verwendung von nährstoffarmer und gut durchlässiger Erde. Staunässe führt bei Lavendel zum Eingehen.
Das Düngen von Lavendel ist nicht notwendig. Die Duftpflanzen sind in ihrem Nährstoffanspruch sehr bescheiden, starke Düngungen machen den Lavendel anfällig für Fröste. Es reicht aus, wenn im Frühjahr etwas Kompost in die Bodenoberfläche eingearbeitet wird.
Zu den wichtigsten Pflegearbeiten gehört das Schneiden der verholzten Lavendelsträucher. Im Laufe der Zeit verkahlen die Büsche im unteren und inneren Bereich. Jährlich werden die Lavendeltriebe nach der Blüte im Sommer bis zu 2,5 cm ins alte Holz zurückgeschnitten. Es ist darauf zu achten, dass unterhalb des Schnittes grüne Sprossspitzen erkennbar sind. Der Rückschnitt sollte jedoch nicht mehr im Herbst stattfinden, denn die frischen Schnittwunden können die Frosthärte beeinträchtigen.
Verwendung von Lavendel
Die meisten kennen Lavendel als Bestandteil von Parfüms oder Reinigungs- und Körperpflegeprodukten. Dem Lavendel wird ebenfalls eine abschreckende Wirkung auf Kleidermotten oder Mücken zugeschrieben. Als Gewürz ist Lavendel allerdings eher unbekannt. Viele halten die Blätter fälschlicherweise für giftig. Sowohl die jungen Blätter als auch die Blüten sind essbar und geben ein wunderbares Aroma an Fisch- und Fleischgerichte ab.
Unser Tipp: Für die Küche eignet sich der Breitblättrige Speiklavendel besonders gut, da ihm der lavendeltypische, parfümähnliche Beigeschmack fehlt.
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