Grünkohl pflanzen: Erfolgreich säen, pflegen, ernten! [2022]

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Grünkohl ist ohne Frage eines der beliebtesten Wintergemüse. Der Blattkohl mit den gekrausten Blättern gilt dabei als besonders gesund und nährstoffreich. Mit unserem Ratgeber zeigen wir dir, wie du erfolgreich Grünkohl pflanzen, pflegen und ernten kannst!

Kurzanleitung: Grünkohl pflanzen

Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) ist ein Blattkohl und eine Art in der Familie der Kreuzblütler. Je nach Sorte trägt er am Stängel mehr oder weniger stark gekrauste Blätter.

Das Wintergemüse ist dabei nicht nur lecker, sondern enthält auch eine Menge Ballaststoffe, Proteine sowie Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Kalzium. Ganz besonders punktet Grünkohl aber mit seinem besonders hohen Vitamingehalt: Er liefert fast alle B-Vitamine, Vitamin E und eine beachtliche Menge an Vitamin C. Vor allem für Vegetarier und Veganer ist Grünkohl aufgrund seines hohen Protein- und Eisengehalts eine gute Alternative zu tierischen Lebensmitteln.

Voraussetzung für gute Erträge ist neben einem nährstoffreichen Boden ein Beet in voller Sonne.

In der Wohnung kannst du von Mai bis Juni Grünkohl aus Samen in vorziehen.
Bei Temperaturen um die 20 °C erfolgt die Keimung innerhalb weniger Tage.
Den vorgezogenen Grünkohl kannst du dann von Juni bis Juli mit einem Abstand von etwa 50 Zentimetern in das vorbereitete Gartenbeet pflanzen.
Dazu sollte der Boden im Vorfeld tief aufgelockert und eventuell Kalk eingearbeitet werden, um der Kohlhernie vorzubeugen.
Alternativ kannst du ab Mitte Mai auch direkt ins Freiland säen.
Nach dem Pflanzen solltest du den Grünkohl gut angießen und anhäufeln.
Geerntet werden kann in der Regel ab Oktober, die Haupterntezeit erstreckt sich von November bis Januar.

Grünkohl säen und vorziehen

Grünkohl kann entweder direkt ins Beet gesät oder alternativ in der Wohnung vorgezogen werden. Nach der Keimung sollte die Temperatur etwa 12 bis 14 Grad Celsius betragen, da die Jungpflanzen ansonsten zu schnell wachsen. Nach etwa fünf Wochen kommen die Pflanzen mit einer Größe von fünf bis zehn Zentimetern ins Gartenbeet.

Für die Anzucht füllst du Anzuchtschalen mit Anzuchterde, wobei die Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Erde gesät werden sollten.
Im Anschluss solltest du die Schalen gründlich wässern und an einen hellen, warmen Standort stellen.
Die Samen keimen zwar bereits bei zwei Grad Celsius, idealerweise liegt die Keimtemperatur aber bei etwa 20 Grad Celsius.
Im Keimblattstadium sollten die Jungpflanzen in etwa fünf Zentimeter große Töpfe pikiert werden.
Alternativ kannst du die Samen ab Ende Mai auch direkt ins Gartenbeet säen. Grünkohl bevorzugt dabei sonnige Standorte sowie humose und nährstoffreiche Böden.
Wir empfehlen dir, vor der Aussaat Kompost in den Boden einzuarbeiten.

Unser Tipp: Höherwachsende Sorten wie die „Ostfriesische Palme“ haben eine längere Entwicklungsdauer und sollten deshalb schon Mitte April ausgesät werden.

Sortenempfehlung von PlentySeeds: Besonders empfehlenswert sind die Sorten „Halbhoher grüner Krauser“, „Lerchenzungen“, „Ostfriesische Palme“, „Holter Palme“ und „Vitessa“.

Grünkohl pflanzen

Grünkohl solltest du am besten auf humus- und nährstoffreiche, kalkhaltige Böden an sonnigen Standorten pflanzen. Grünkohl ist zudem bis minus 15 Grad Celsius frosthart und kann daher auch in kühleren Regionen lange geerntet werden.

Ab Ende Mai, etwa sechs bis acht Wochen nach der Aussaat, kannst du den vorgezogenen Grünkohl ins Beet pflanzen. Spätester Pflanztermin ist Anfang Juli.
Der Boden sollte im Vorfeld tiefgründig gelockert und mit etwa fünf Litern Kompost pro Quadratmeter aufgebessert werden.
Wenn du Grünkohl pflanzen möchtest, solltest du jeweils einen Abstand von 50 Zentimetern zwischen den Pflanzen freilassen.
Die Setzlinge sollten ein paar Zentimeter tiefer gesetzt werden, als sie im Topf gestanden haben. Diese Maßnahme hilft dabei, die Kohlflieg davon abzuhalten, Eier an den Jungpflanzen abzulegen.
Wenn du etwas Algenkalk unter den Aushub mischst, kannst du der Kohlhernie vorbeugen. Der pH-Wert des Bodens liegt optimalerweise zwischen 6,5 und 8.
Nach dem Pflanzen solltest du den Grünkohl ausgiebig wässern.

Pflanznachbarn: Bohnen, Erbsen, Gurken, Lauch, Radieschen, Rhabarber, Salat, Sellerie, Spinat, Rote Beete und Tomaten lassen sich gut neben Grünkohl pflanzen. Unbedingt meiden solltest du die Nähe zu anderen Kreuzblütlern sowie zu Erdbeeren und Zwiebeln.

Fruchtfolge und Mischkultur: Tomaten und Grünkohl lassen sich hervorragend zusammen pflanzen, da Tomaten Schädlinge vom Kohlgemüse fernhalten. Idealerweise solltest du Grünkohl dort pflanzen, wo im Vorjahr stickstoffsammelnde Pflanzen wie Erbsen oder Bohnen gewachsen sind. Grünkohl solltest du frühestens nach drei bis vier Jahren wieder auf dem gleichen Beet pflanzen.

Grünkohl im Topf oder auf dem Balkon pflanzen

Du hast Kohldampf auf frisches Gemüse aber keinen Garten? Kein Problem! Wir zeigen dir, wie du deinen eigenen Grünkohl ganz einfach im Topf oder auf dem Balkon pflanzen kannst!

Für den Anbau im Topf eignen sich am besten kleinbleibende Sorten wie „Lerchenzunge“, „Black Magic“ oder „Nero di Toscana“.
Da Grünkohl zu den Starkzehrern gehört, sollte das Substrat mit einem organischen Dünger aufgebessert werden.
Grünkohl sollte bei Kübelpflanzungen nicht der prallen Mittagshitze ausgesetzt werden. Ein halbschattiger Standort ist ideal.
Das Pflanzgefäß sollte etwa 20 Zentimeter tief sein und einen Durchmesser von 30 Zentimetern aufweisen. Pro Topf solltest du dabei immer nur einen Grünkohl pflanzen.
Ab Ende Mai kannst du deinen vorgezogenen Grünkohl in einen passenden Topf pflanzen. Spätester Pflanztermin ist auch hier Anfang Juli.
Beachte, dass du bei Kübelpflanzungen öfter zur Gießkanne greifen musst.
Als Faustregel gilt: Ist der erste Zentimeter des Bodens trocken, solltest du den Grünkohl wässern.

Grünkohl pflegen

Als Starkzehrer benötigt Grünkohl eine regelmäßige Nährstoffversorgung, etwa mit Kompost oder einem organischen Dünger. Staunässe verträgt das Kohlgemüse nicht, mag aber auch keine Trockenheit.

Halte die Jungpflanzen vor allem in der Anfangszeit unkrautfrei. Zwischen den Pflanzen solltest du den Boden regelmäßig auflockern und zum Beispiel mit Rasenschnitt mulchen.
Im Hoch- und Spätsommer sollte der Grünkohl zudem ausreichend bewässert werden, damit sich kräftige Blattkränze ausbilden können.
Während der Hauptwachstumszeit sollte der Grünkohl zudem regelmäßig mit einem organischem Gemüsedünger versorgt werden.

Unser Tipp: Das Anhäufeln der jungen Pflanzen fördert das Wurzelwachstum und kann verhindern, dass die Kohlfliege in den Stängeln des Grünkohls ihre Eier ablegt. Zusätzlich wird das Wurzelwachstum gestärkt.

Grünkohl ernten

Je nach Sorte beginnt die Ernte bereits im Juni, in der Regel aber ab Oktober. Am besten schmecken die jungen, zarten Blätter. Grünkohl kann nun den ganzen Winter über nach und nach geerntet werden. Erst bei Temperaturen unter zehn Grad erfriert er.

Die Haupterntezeit beginnt im November und erstreckt sich bis Januar.
Bei der Ernte werden die besonders aromatischen und zarten Blätter aus der Mitte des Strunks bevorzugt.
Je länger der Grünkohl der Kälte ausgesetzt ist, desto süßer und milder wird sein Geschmack.
Schneide die Blätter dabei mit einem scharfen Messer einzeln am Blattansatz ab.
Werden nur einzelne Blätter geerntet, treiben die Pflanzen bei milder Witterung erneut aus.
Sind alle Blätter geerntet, solltest du den Strunk samt Wurzeln aus dem Boden entfernen.

Gut zu wissen: Grünkohl ist eine zweijährige Pflanze. Wenn du dein eigenes Saatgut gewinnen möchtest, solltest du die Pflanzen über den Winter stehenlassen. Im nächsten Sommer bilden sich dann Blüten und anschließend schwarze Samenkörner aus.

Unser Tipp: Achte darauf, den Grünkohl nicht zu kochen, sondern langsam zu garen. So bleiben möglichst viele Vitamine erhalten. Darüber hinaus lässt sich Grünkohl blanchiert sehr gut einfrieren, die frischen Blätter sind 3 - 4 Tage im Gemüsefach deines Kühlschranks ebenfalls gut aufgehoben.