Ausgeizen von Tomaten um Stecklinge zu ziehen

 

Stecklinge ziehen: Wie vermehre ich meine Pflanzen richtig?

Du wünscht dir ein neues Exemplar deiner Lieblingspflanze, ohne dafür die Brieftasche zücken zu müssen? Kein Problem! Stecklinge selbst zu ziehen, ermöglicht es dir, Pflanzen sortenecht zu vermehren. Alles, was du für eine erfolgreiche Anzucht wissen musst, erfährst du hier.

Stecklinge ziehen – was bedeutet das?

Bei der vegetativen Vermehrung durch Stecklinge werden aus Pflanzenteilen neue Pflanzen herangezogen. Die auf diese Weise herangezogenen Pflanzen weisen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen auf. Unter Züchtern wird diese Methode gern verwendet, um sicherzustellen, dass wichtige Erbmerkmale der Pflanze erhalten bleiben. Aber auch Hobbygärtner und Beginner können Stecklinge ziehen, um ihre Lieblingspflanzen einfach und preisgünstig zu vermehren. 

Welche Möglichkeiten gibt es, Stecklinge zu ziehen?  

Um aus einem Steckling eine neue Pflanze heranzuziehen, kannst du verschiedene Teile der Mutterpflanze verwenden:   

  • Blattsteckling: Für einen Blattsteckling werden ein oder mehrere Blätter der Pflanze mit oder ohne Blattstiel abgeschnitten. 
  • Kopfsteckling: Bei einem Kopfsteckling wird die Triebspitze inklusive Stängel und meist auch einiger Blätter abgeschnitten.
  • Wurzelsteckling: Für einen Wurzelsteckling wird ein Stück der Wurzel verwendet; diese Methode eignet sich allerdings nur für sehr wenige Pflanzen. 
  • Stammsteckling: Ein Stammsteckling besteht aus dem Stamm der Pflanze, oft inklusive geschlossener Knospen. 
  • Teilsteckling: Für einen Teilsteckling wird ein Teilstück der Sprossachse ohne Endknospe verwendet. 

Für eine einfache und schnelle Vermehrung eignen sich generell Kopf- und Blattstecklinge am besten. 

Wichtig: Wenn du Stecklinge ziehen möchtest, achte darauf, dass die Mutterpflanze gesund ist. Bakterien und Viren werden bei der Stecklingsvermehrung fast immer übertragen. 

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Stecklinge zu ziehen?

Gerade bei Pflanzenarten, die nur langsam Wurzeln bilden, ist der richtige Zeitpunkt oft entscheidend für den Anzucht-Erfolg. Dabei spielt vor allem der Reifegrad der Triebe eine entscheidende Rolle: Zu junge Triebe sind meist noch sehr weich und anfällig für Fäulnis. Bei älteren Trieben ist wiederum die Verholzung oft weiter fortgeschritten, wodurch die Wurzelbildung länger dauert. Es gilt also, für jede Pflanze einen guten Kompromiss zu finden – das Gewebe sollte so weich sein, dass sich der Schnitt auch ohne großen Kraftaufwand durchführen lässt, aber nicht so weich, dass du es problemlos zwischen deinen Fingern eindrücken kannst.

Stecklinge im Winter ziehen – geht das?

Fast alle Pflanzen, die über Stecklinge vermehrt werden können, lassen sich zwischen Mai und August am besten vermehren. Grund dafür ist, dass die meisten Triebe viel Licht zur Wurzelbildung benötigen. Einige Pflanzen können auch bis in die Herbstmonate hinein vermehrt werden. Möchtest du beispielsweise Kirschlorbeer-Stecklinge ziehen, ist dies bis in den Oktober hinein problemlos möglich. Auch Zimmerpflanzen, die in den eigenen vier Wänden überwintert werden, können problemlos noch zwischen Oktober und März geschnitten werden. Wichtig ist lediglich, dass du deine Stecklinge an einem möglichst hellen Ort überwinterst und sie regelmäßig auf Anzeichen für Fäulnis überprüfst. 

Tipp: Baum-Stecklinge ziehen mit Steckhölzern

Eine beliebte Methode, auch im Winter Pflanzen zu vermehren, ist das Schneiden von Steckhölzern. Wie der Name schon vermuten lässt, eignet sich diese Technik vor allem für die Vermehrung von Gehölzen, also zum Beispiel, wenn du Obstbaum-Stecklinge oder Rosen-Stecklinge ziehen möchtest. Zu diesem Zweck werden zwischen Spätherbst und Frühling Triebe der letzten Saison und anschließend bis zur obersten Knospe in Humuserde gesteckt.

Stecklinge ziehen: Anleitung und Tipps

Um sicherzugehen, dass sich aus deinen Stecklingen eine gesunde neue Pflanze entwickelt, sind Hygiene und das richtige Werkzeug grundlegend. So solltest du zum Schneiden ein sauberes, scharfes Messer bzw. eine Schere verwenden. Auf diese Weise vermeidest du einerseits, dass das Pflanzengewebe beim Schnitt gequetscht wird; andererseits verhinderst du, dass Bakterien an die Schnittstelle gelangen und so Fäulnis fördern. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du dein Schnittwerkzeug und deinen Arbeitsplatz vor dem Stecklingsschnitt desinfizieren. 

Für das Ziehen von Stecklingen benötigst du: 

  • eine Schere/ein Messer 
  • kleine Töpfe
  • ungedüngte Anzuchterde
  • ggf. Anzuchtkästen und Wurzelgel

Die Vorgehensweise beim Schneiden der Stecklinge unterscheidet sich danach, für welche Methode der Stecklingsvermehrung du dich entscheidest:  

Stecklinge ziehen aus dem Spross

Um einen Steckling aus dem Spross zu schneiden (für Kopf- oder Teilstecklinge) führst du unterhalb der Blattknotens einen geraden Schnitt im rechten Winkel durch. Der Pflanzenabschnitt, aus dem du den Steckling ziehen möchtest, sollte idealerweise zwei bis vier Blattknoten enthalten. 

Stecklinge aus dem Blatt

Für einen Steckling aus dem Blatt wird das gesamte Blatt mit Blattstiel abgeschnitten. Bei manchen Pflanzen ist es sogar ausreichend, ein Segment aus dem Blatt herauszuschneiden (z.B. Drehfrucht oder Knollenbegonie). Aber Achtung: Umso größer die Schnittstelle, desto höher ist die Gefahr für Fäulnis.  

Stecklinge aus den Wurzeln

Für Wurzelstecklinge schneidest du einen Abschnitt der Wurzel mit einer Länge von drei bis fünf Zentimetern ab. Auch Rhizome können wie Wurzelstecklinge behandelt werden: zum Vermehren kannst du sie in Teile schneiden, die mindestens ein Auge besitzen sollten. 

Nach dem Schneiden steckst du die Pflanzenteile einfach in feuchte, ungedüngte Anzuchterde. Du kannst mehrere Pflanzen in einen Topf pflanzen; achte jedoch darauf, dass diese sich nicht berühren, damit sie genug Platz für die Wurzelbildung haben. Anschließend stellst du die Töpfe an einen warmen, hellen Platz, zum Beispiel eine Fensterbank. In den ersten Wochen kann es sinnvoll sein, die Stecklinge mit einer durchsichtigen Haube zu bedecken, damit sie nicht zu viel Feuchtigkeit an die Luft abgeben. Hierzu eignen sich Anzuchtkästen besonders gut.

Stecklinge ziehen im Wasser

Viele Pflanzenarten lassen sich auch ganz einfach in Wasser vermehren. Dazu steckst du die Pflanzenteile einfach in ein gefülltes Glas, stellst dieses an einen warmen, hellen Ort und wechselst das Wasser alle paar Tage, bis sie Wurzeln bilden. Anschließend kannst du sie ebenfalls einfach in Erde pflanzen.

jovinko/stock.adobe.com

StecklingeStecklinge ziehen

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